VORBERICHT EXPERTENTELEFON „OSTEOPOROSE“ am 25.04.2012

Diagnose Osteoporose – was kann man tun?

Schmerzen und Einschränkungen muss heute niemand mehr hinnehmen

Osteoporose ist heimtückisch. Anfangs verspüren die Betroffenen weder Schmerzen noch Einschränkungen – das ändert sich oft schlagartig, wenn der erste Knochen bricht. Denn bei Knochenschwund wird das Stützgerüst nach und nach immer poröser, und so können schon eine unachtsame Bewegung, eine schnelle Drehung oder ein belangloser Sturz zu Brüchen führen. Insgesamt sind in Deutschland inzwischen rund acht Millionen Menschen von Osteoporose betroffen. 80 Prozent sind Frauen nach den Wechseljahren. Bei fortschreitender Erkrankung können starke Schmerzen schon bei alltäglichen Verrichtungen auftreten. Im schlimmsten Fall können die Bewegungseinschränkungen so massiv sein, dass eine eigenständige Fortbewegung kaum mehr möglich ist.

Engagieren statt resignieren 

Trotzdem gibt es für Betroffene keinen Grund, sich entmutigen zu lassen. Denn auch mit Osteoporose kann man heutzutage nach Ansicht führender Experten ein aktives und selbstbestimmtes Leben führen, da es viele Möglichkeiten gibt, etwas dagegen zu tun. Schon kleine Änderungen im Alltag, wie gezielte Bewegung und gesunde Calcium- und Vitamin-D-reiche Ernährung, können viel bewirken. Daneben haben sich dank intensiver Forschung auch die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. 

Regelmäßig den Arzt aufsuchen 

Gemessen an ihrer Häufigkeit und den schwerwiegenden Konsequenzen für die Betroffenen wird die Osteoporose in Deutschland leider noch unzureichend therapiert. So erhalten nur 20 Prozent der Patienten eine adäquate Therapie und 70 Prozent brechen ihre Behandlung nach einem Jahr ab. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig mit dem behandelnden Arzt zu sprechen. Nur so kann er über neue Behandlungsmöglichkeiten informieren und die individuell passende Therapie herausfinden. Denn inzwischen stehen mehrere Medikamente zur Verfügung, die den Abbau des Knochens verhindern und so das Risiko von Brüchen verringern können. Gegen den Knochenabbau helfen beispielsweise Bisphosphonate oder selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren. Für besonders schwere Fälle steht Parathormon, ein Produkt der Nebenschilddrüse, zur Verfügung. Seit eineinhalb Jahren gibt es zudem ein neuartiges Medikament, das nur zweimal im Jahr unter die Haut gespritzt wird. 

Bild entfernt.

Risiken rechtzeitig erkennen 

Doch um rechtzeitig – möglichst schon bevor der erste Knochen bricht – aktiv zu werden, müssen Frauen ab den Wechseljahren zunächst ihr persönliches Risiko kennen. Genaue Auskunft gibt die Messung der Knochendichte (DXA-Messung), die der Arzt vornehmen kann. Einen Test zur ersten Einschätzung der eigenen Gefährdung finden Interessierte unter www.osteoporose.de. Dort gibt es auch weitere hilfreiche Informationen, einen Ratgeber zum Bestellen sowie eine Übersicht mit spezialisierten Ärzten und Selbsthilfegruppen. 

Führende Experten geben Auskunft 

Wenn Betroffene oder ihre Angehörigen gezielte, individuelle Fragen stellen möchten, können sie am Mittwoch, 25.4.2012, zwischen 10 und 16 Uhr kostenlos anrufen. Vier ausgewiesene Spezialisten geben kompetente Auskunft zu allen Fragen rund um Osteoporose, verfügbare Behandlungsmethoden, eine knochengesunde Lebensweise und Präventionsmöglichkeiten.

Am Telefon sitzen für Sie: 

Prof. Dr. med. Peymann Hadji, Leiter der Klinik für Gynäkologie, Gynäkologische Endokrinologie und Onkologie der Universität Marburg. Schwerpunkte: Gynäkologische Endokrinologie und Osteologie

Bild entfernt.

Prof. Dr. med. Matthias Schieker, Experimentelle Chirurgie und Regenerative Medizin mit Schwerpunkt Stütz- und Bewegungsapparat sowie Osteoporose und Alterstraumatologie im klinischen osteologischen Schwerpunktzentrum (DVO) der Universität München

 

Dr. med. Ortrun Stenglein-Gröschel, niedergelassene Orthopädin und Leiterin eines ambulanten osteologischen Schwerpunktzentrums (DVO) in Coburg. Schwerpunkte: Orthopädie, Osteologie, Chirotherapie und Sportmedizin

Bild entfernt.

Dr. med. habil. Stefan Scharla, Praxis für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie in Bad Reichenhall, Vorsitzender des Kuratoriums Knochengesundheit

Bild entfernt.

Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),
Gesundheitsthemen